Eine Geschichte über Sichtbarkeit, Selbstwert und das Branding, das nicht auf der Visitenkarte beginnt.
Sara (Name geändert) war eine Frau, die auf den ersten Blick alles mitbrachte, was man sich in einem professionellen Umfeld nur wünschen konnte: sie war klug, gebildet, reflektiert, hatte mehr Aus- und Weiterbildungen absolviert als die meisten in ihrem Umfeld, und konnte auf eine beachtliche Karriere voller Projekte, Führungserfahrung und Verantwortung zurückblicken.Und doch war da etwas, das sie immer wieder bremste. Etwas, das tief in ihr lag und sich wie eine unsichtbare Wand zwischen ihr und der Welt stellte.„Ich habe das Gefühl, ich stehe mir selbst im Weg“, sagte sie gleich zu Beginn unseres ersten Gesprächs.
„Ich weiss, dass ich mehr kann, aber wenn es darauf ankommt, wenn ich wirklich zeigen soll, wer ich bin, blockiere ich. Es ist, als wäre da eine innere Grenze, die ich nicht durchbrechen kann.“
Unsere gemeinsame Reise
Was dann folgte, war kein Coaching im klassischen Sinne. Es war eine Reise. Keine lineare, keine schnelle – sondern eine Rückverbindung mit dem Teil in ihr, der immer da war, aber zu lange keinen Platz mehr bekommen hatte. Eine tiefe Innenschau, ein achtsames Erforschen ihrer inneren Landschaft. Wir begannen bei ihrem Selbstwert – nicht bei beruflichen Erfolgen oder Statussymbolen, sondern bei der ehrlichen Frage: Wann hast du dich das letzte Mal mutig, sichtbar und stark gefühlt, ohne dich beweisen zu müssen? Welche Stimmen in deinem Inneren sagen dir immer noch, dass du erst noch mehr lernen, noch runder wirken oder noch angepasster sein musst, bevor du „genug“ bist?
Werte als Schlüssel
Dann tauchten wir gemeinsam ein in ihre Werte – nicht als Schlagworte oder hübsche Begriffe auf einer Präsentationsfolie, sondern als verkörperte Erfahrungen. Welche dieser Werte waren wirklich ihre? Welche hatte sie selbst gelebt, weil sie sie zutiefst fühlte? Und welche hatten sich eingeschlichen – übernommen aus Konventionen, aus Angst, aus dem Wunsch dazuzugehören, nicht anzuecken, nicht zu viel zu sein? Es war ein bewegender Moment, als sie erkannte: Manche Werte, die sie bislang verteidigt hatte, gehörten eigentlich gar nicht zu ihr. Und noch bedeutsamer: Manche Werte blockierten einander. Ihr tiefer Wunsch nach Authentizität geriet immer wieder in Konflikt mit dem hohen Anspruch an Perfektion. Der Versuch, alles „richtig“ zu machen, hinderte sie daran, einfach echt zu sein.
Als wir mit Human Design arbeiteten, wurde der Knoten auf eine ganz neue Art greifbar.
Sara ist eine manifestierende Generatorin mit dem Profil 2/6 – ein Rollenvorbild mit einem natürlichen Talent, das oft nicht benannt, aber umso stärker gespürt wird. Ihre Energie ist lebendig, schnell, vielschichtig und zutiefst auf Freude, Vielfalt und schöpferische Freiheit ausgerichtet. Ihr Design lud sie ein, sich wieder daran zu erinnern, dass sie nichts beweisen muss, um wertvoll zu sein. Dass sie sich ein Leben aussuchen darf wie aus einer Pralinenschachtel – nicht, weil sie sich nicht festlegen kann, sondern weil genau diese Auswahl, dieses Spiel mit Möglichkeiten, sie lebendig hält. Und dass sie tief in sich spürt, wann etwas stimmt und dass sie genau diesem Gefühl vertrauen darf, ohne es zerdenken zu müssen.
Ihre Herausforderung lag nicht im Tun – sie konnte viel tun, und das schnell.
Ihre Herausforderung lag im Innehalten – im Spüren, was gerade wirklich Freude macht. Im Vertrauen darauf, dass ihr inneres Feuer nicht an Disziplin, sondern an Begeisterung hängt und dass sie ihre Energie nicht kontrollieren, sondern gezielt folgen darf.Gemeinsam setzten wir einen neuen Anker – nicht als Mantra, sondern als lebendigen Kompass: Du darfst dich ausprobieren, du darfst dich zeigen und du musst niemandem beweisen, dass du es verdient hast, sichtbar zu sein.Parallel dazu begannen wir, mit klarer Positionierung zu arbeiten. Es ging darum, sich nicht mehr zu „verkaufen“, sondern als die sichtbar zu werden, die sie längst war. Den Dresscode ihres Auftretens verstand sie plötzlich als visuelle Verstärkung dessen, was sie innerlich längst verkörperte.
Und das Resultat?
Sie betrat einen wichtigen Raum nicht mehr als eine von vielen, nicht mehr mit der Angst, entdeckt zu werden. Sondern als die eine, die wusste, wer sie ist, was sie will, und was sie mitbringt.Die Beförderung, die darauffolgte, war schön – aber nicht das Wichtigste. Denn der eigentliche Durchbruch lag nicht im Aussen, er lag in ihr.Sie hatte sich selbst gewählt und wurde dadurch wählbar für alles, was wirklich zu ihr passt.
Fazit
Diese Geschichte zeigt Personal Branding beginnt nicht mit einem Logo – sondern mit einer inneren Entscheidung. Es ist kein Marketing-Tool, sondern ein Statement: Ich bin bereit, mich zu zeigen – in meiner Klarheit, in meiner Geschichte und in meiner Essenz. Nicht als perfekte Version, sondern als lebendiger Ausdruck meines Selbst. Und für eine manifestierende Generatorin heisst das oft: sichtbar sein darf sich wie Tanzen anfühlen – kraftvoll, frei und voller Lust aufs Leben.